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KAMPAGNE

Am 25. August 2021 wurde Homayoun Sabetara, ein aus dem Iran geflohener Migrant, von der griechischen Polizei festgenommen, nachdem er ein Auto über die türkisch-griechische Grenze gefahren hatte. In einem unfairen Verfahren wurde Homayoun Sabetara am 26. September 2022 wegen “Menschenschmuggels” zu 18 Jahren Haft verurteilt. Am Abfahrtsort nahe der türkisch-griechischen Grenze, wurde er unter Druck gesetzt, das Steuer zu übernehmen, wobei er sieben weitere Personen transportieren musste. Seit seiner Verhaftung im August 2021 sitzt er im Gefängnis in Griechenland. Zum Zeitpunkt seiner Flucht aus dem Iran hatte Homayoun Sabetara keine legale und sichere Möglichkeit, nach Deutschland zu gelangen, wo seine Kinder leben.

 

Am 22. April 2024 fand die erste Anhörung zum Berufungsverfahren statt. Der Berufungsprozess wurde auf den 24. September 2024 vertagt. Dort wurde seine Strafe auf 7 Jahre und 4 Monate reduziert, sodass er im Dezember 24 aus der Haft entlassen wurde. Er muss sich nun für die nächsten 3 Jahre monatlich auf dem Polizeiposten melden und darf Thessaloniki nicht verlassen. 

 

Wir kämpfen weiter für Homayouns Freispruch: Am 19. September 2025 wurde sein Fall vor dem höchsten griechischen Gericht verhandelt. Das Urteil ist noch ausstehend. 

Wir fordern den Freispruch von Homayoun Sabetara,

sowie aller Migrant*innen, die wegen 'Schmuggel' kriminalisiert werden.

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JAN 2025

„Ameisen wurden meine besten Freunde“
 
Interview mit Homayoun Sabetara nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Trikala - 06.01.2025, Thessaloniki

Im August 2021 wollte Homayoun Sabetara aus dem Iran zu seinen Kindern nach Berlin reisen, wurde jedoch verhaftet, nachdem er ein Auto mit sieben weiteren Personen über die türkisch-griechische Grenze gefahren hatte. In einem unfairen Verfahren wurde er ein Jahr später wegen „Menschenschmuggels“ zu 18 Jahren Haft verurteilt. Trotz fehlender Beweise und einem langwierigen juristischen Kampf wurde sein Urteil erst drei Jahre später im Berufungsverfahren auf 7 Jahre und 4 Monate reduziert. Ein Freispruch blieb ihm jedoch verwehrt. In Thessaloniki spricht er Anfang Januar 2025 mit Kiana Ghaffarizad, Teil des Kampagnenteams von #FreeHomayoun, das erste Mal nach seiner Haftentlassung über seine Erlebnisse und Wünsche für die Zukunft.
 
Homayoun Joon, als du am 16. Dezember 24 endlich im Bus nach Thessaloniki saßt: Was ging dir während dieser Fahrt durch den Kopf?
 
Es freut mich sehr, dass wir heute miteinander sprechen. Endlich, nach über drei Jahren bin ich aus dem Gefängnis entlassen worden. Mein erster Dank gilt den Menschen der Kampagne und all jenen, die sich unermüdlich für die Rechte anderer einsetzen. 
 
Am 16. Dezember hat mich zuerst die Privatpolizei nach Trikala zur Polizeistation gebracht. Da haben sie mich erneut ausgefragt: „Wo wirst du wohnen? Wen kennst du da? Sprichst du die Sprache?“ Nachdem ich diese ganzen Fragen beantwortet hatte, musste ich ein paar Sachen unterschreiben, und dann haben sie mich zur Bushaltestelle gebracht und gesagt: „Du musst nach Thessaloniki.“

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AKTUELL

Areios Pagos, Athen

 

Ein Freispruch für Homayoun Sabetara?


Am 19. September 25 wurde der Fall von Homayoun Sabetara vor dem Areios  Pagos, dem höchsten Gericht Griechenlands, verhandelt. Dies ist nicht  nur entscheidend für den Fall von Homayoun, sondern auch für viele  ähnliche Fälle. Zum ersten Mal werden zwei Revisionsgründe geprüft, die noch nie vor dieser gerichtlichen Instanz verhandelt wurden. Das Urteil wird in drei bis sechs Monaten erwartet.


Drei Prozesse innerhalb von drei Jahren


Es  besteht keinerlei Zweifel daran, dass Homayoun Sabetara freigesprochen  werden sollte. Seine Verurteilung wegen sogenannter „Beihilfe zur  illegalen Einreise“ basiert auf der belastenden Aussage eines Zeugen,  der nie vor Gericht erschien. Dennoch wurde Homayoun allein auf dieser  Grundlage im ersten Prozess zu 18 Jahren Haft verurteilt, weil er ein  Auto mit sieben weiteren Personen von der Türkei nach Griechenland fuhr.


Das  Gericht hatte bereits seine Motivation, ein eigenes Asylgesuch zu  stellen und zu seinen Kindern nach Berlin zu reisen, anerkannt. Im  Berufungsverfahren wurde zudem bestätigt, dass Homayoun keinesfalls aus  niederen Beweggründen, wie etwa Gewinnstreben, gehandelt hatte. Die  Strafe wurde daraufhin auf 7 Jahre und 4 Monate reduziert, und das  Gericht stimmte einer Haftentlassung auf Bewährung zu.


Dies sind kleine Gewinne. Doch Homayoun ist noch nicht freigesprochen!


Bis zur letzten Instanz


Nun wird der Fall vor dem höchsten griechischen Gericht, dem Areios Pagos,  entschieden. Dabei werden neben der unzulässig verwendeten Zeugenaussage auch die Tatsache, dass Homayoun als Asylsuchender anerkannt wurde,  sowie weitere fünf Revisionsgründe geprüft, die für einen Freispruch  sprechen. Diese Argumente stärken die Position von Homayoun Sabetara und  lassen die Hoffnung auf eine vollständige Aufhebung der Verurteilung  weiter wachsen.


Der  Weg durch die Instanzen ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden.  Allein das Verfahren vor dem obersten Gerichtshofs Griechenlands kostet  6'500 €. Bisher ist die Hälfte des Geldes zusammengekommen. Schaffen wir es gemeinsam, Homayoun mit den fehlenden Kosten zu unterstützen?


Wenn es euch möglich ist, spendet, leitet diese Nachricht weiter, und sprecht in eurem Umfeld über den Fall.


Wir  halten euch selbstverständlich mit dem Urteil auf dem Laufenden und  danken euch für eure Unterstützung in diesem langwierigen und wichtigen  Rechtsstreit.



 

TAGE BIS ZU HOMAYOUNS PROZESS
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Kampagne zur Freilassung von Homayoun Sabetara

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